Werkstoffprüfung

Schweißnähte und besonders beanspruchte Stellen (Kraftumleitungen, ggf. mit geometrischen Kerben) werden von uns bei Verdacht auf Materialermüdung gesondert geprüft.


Eine der ältesten Verfahren hierzu ist die "Klangprobe", die auch heute noch bei Schleif- scheiben u. a. zum Einsatz kommt. Ein matter, klirrender Ton weist auf Risse hin. Das heutige Ultraschallverfahren folgt analogen Prinzipien.


Beim Farbeindringverfahren nach EN 571-1 wird auf der gereinigten Werkstoffoberfläche Diffusionsrot aufgetragen. Diese Flüssigkeit zeichnet sich durch eine besonders niedrige Oberflächenspannung aus und diffundiert in etwaige Risse. Nach der Einwirkzeit wird diese Flüssigkeit oberflächlich abgewischt. Ein danach aufgebrachter Entwickler zeigt dann klar Oberflächenrisse auf, wie die in den Rissen verbliebene Diffusionsrot-Flüssigkeit ich den Entwickler eingedrungen ist.
Dieses Verfahren ist bei nichtmagnetischen Werkstoffen wie Edelstahl und den meisten NE-Metallen oft das beste zerstörungsfreie Prüfverfahren. Es bedarf keinen Stromanschluss und kann oberflächliche Riefen von Rissen gut unterscheiden. Ein Anschluss an das elektrische Netz ist nicht notwendig, deshalb eignet es sich gut für den rauen Baustelleneinsatz.
Nachteilig ist. dass z. B. durch Lack verdeckte Risse nicht erkannt werden. Bei Außeneinsätzen in den Wintermonaten kann es Probleme geben, da die Oberflächenspannung stark von der Temperatur abhängig ist. Zudem kann das Diffusionsrot nach der Prüfung kaum vollständig entfernt werden. Dieses gelangt dann bei späterer Benutzung des Prüfteils an die Hände der Mitarbeiter und ist schwer entfernbar, auch bestehen toxikologische Bedenken.


Das Magnetpulververfahren nach DIN EN ISO 9934 nutzt die Feldlinienabweichung von Eisenteilchen bei Rissen.  Nach der Aufbringung von weißer Farbe wird eine Eisenteilchen-Emulsion auf das zu prüfende Werkstück aufgebracht. Zur gleichen Zeit erzeugt ein Elektro-Jochmagnet Feldlinien. An Rissen ist eine Abweichung der Feldlinien, sichtbar durch die Eisenteilchen erkennbar.
Dieses Verfahren wirkt nur bei ferromagnetischen Werkstoffen wie 
S235JR u. a. Es erkennt auch unter der Oberfläche Risse (z. B. durch duktilen Lack verdeckt), allerdings hauptsächlich in vertikaler Ausrichtung.  Andererseits erfordert es einiger Erfahrung, Risse von Riefen und Einbrandkerben bei Schweißnähten zu unterscheiden. Der apparative Aufwand ist beim Magnetpulververfahren größer. 

Bei der Prüfung von Anschlagketten ist dieses Verfahren Standard. Auch bei, besonders überlackierten, Schweißnähten erzielt das Magnetpulververfahren die besten Ergebnisse. Letztendlich ist dieses Verfahren auch sauberer als andere Werkstoffprüfungen, die Eisenpulveremulsion ist farblos und toxikologisch unbedenklich.


Letztere Verfahren erzielen unter UV-Licht noch bessere Ergebnisse. Dies ist aber bei Werkstatteinsatz kaum realisierbar.


Plastische Verformungsmessungen sind ein Grenzgebiet der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Es werden hier Lastproben im Bereich zwischen elastischer und plastischer Verformung durchgeführt. Dies schlägt sich z. B. bzgl. Lasthaken im DGUV Grundsatz 309-001 nieder. 


Der Vollständigkeit halber seien hier noch weitere Verfahren wie die Röntgenuntersuchung und thermografische Verfahren genannt. Diese sind jedoch auf Grund der Strahlenbelastung beim Röntgenverfahren und dem hohen apparativen Aufwands bei der Thermografie im Werkstattbetrieb nur in Ausnahmesituationen anwendbar.


Wir führen je nach Einsatzgebiet sowohl Farbeindringverfahren als aus Magnetpulverprüfungen durch. Die plastische Verformung wird bei jeder Lastprobe gemessen. Damit wird die Gefahr des Werkstoffversagens gemindert.


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